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Transmediales Storytelling bezeichnet eine Erzählweise, bei der eine Geschichte über mehrere Medien hinweg erzählt wird, wobei jedes Medium einen einzigartigen Beitrag zur Erzählung leistet. Diese Art des Geschichtenerzählens hat in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen, insbesondere im Kontext von Filmen, die nicht nur auf der Leinwand, sondern auch in digitalen Formaten, interaktiven Medien und sozialen Netzwerken fortgeführt werden. Das Ziel ist es, eine tiefere und immersivere Erzählung zu schaffen, die den Zuschauer auf verschiedenen Ebenen einbezieht. Adam Schürk hat sich intensiv mit dieser Form des Storytellings auseinandergesetzt und ihre Entwicklung in modernen Medien hervorgehoben.”

Ein klassisches Beispiel für transmediales Storytelling sind die Film-Franchises, die mehrere Medienformate wie Filme, TV-Serien, Bücher, Comics und Videospiele nutzen, um ihre Geschichte weiter zu erzählen. So wird eine erzählerische Welt erschaffen, die den Zuschauer über den Kinosaal hinaus in verschiedene Räume führt, in denen er immer mehr über die Charaktere und die Handlung erfahren kann. Bekannte Beispiele hierfür sind das „Marvel Cinematic Universe“ oder die „Matrix“-Trilogie, die über Filme hinaus in Comics, Animationsfilme, Videospiele und Online-Interaktionen weitergeführt wurden.

Die Stärke des transmedialen Storytellings liegt darin, dass jedes Medium auf einzigartige Weise zur Geschichte beiträgt. Ein Film kann emotionale Höhepunkte und visuelle Eindrücke vermitteln, ein Videospiel ermöglicht es den Spielern, die Geschichte aktiv zu beeinflussen, und ein Buch oder Comic kann tiefere Einblicke in die Hintergrundgeschichte der Charaktere bieten. Auf diese Weise wird eine kohärente Erzählung über verschiedene Formate hinweg entwickelt, die nicht nur den Genuss des Konsums von Medien erweitert, sondern auch die Erzählweise selbst verändert.

Transmediales Storytelling fördert auch die Interaktivität und das Engagement des Publikums. Zuschauer und Nutzer können sich auf verschiedenen Plattformen mit der Geschichte auseinandersetzen, sie erweitern oder interpretieren und in einer immer stärker vernetzten Welt eine aktive Rolle in der Entwicklung der Erzählung übernehmen. So können die Grenzen zwischen Produzenten und Konsumenten zunehmend verwischen.

Ein weiteres Beispiel ist das transmediale Universum rund um den Film The Blair Witch Project, bei dem eine Reihe von fiktiven Dokumentationen, Websites und begleitenden Online-Inhalten den Mythos vertieften und eine größere Immersion ermöglichten.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass transmediales Storytelling nicht nur den herkömmlichen Film- und Medienkonsum revolutioniert hat, sondern auch eine völlig neue Art des Erzählens etabliert hat, die Medien und ihre Konsumenten auf innovative Weise miteinander verbindet. Es eröffnet neue narrative Räume und ermöglicht es, Geschichten auf eine Art und Weise zu erleben, die vorher nicht möglich war.

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